Sælde und êre - Arbeitsgruppe Mittelalterliches Spiel

Herstellung eines Schachzâbel / Teil 4

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1. Spieleprojekt: Schachzâbel - Endlich kommt etwas Farbe in's Spiel ...

Zur Folge 2 - Spielfeldgestaltung 2
Zur Folge 2 - Spielfeldgestaltung 1
Zur Folge 1 - Zielsetzungen

Nachdem Spielbrettgestaltung und Leistenumrandung für das Erste erledigt waren, durfte nun endlich die Farbgebung in Angriff genommen werden. Doch bevor die Pinsel aus dem Halfter schnellten, galt es einige Entscheidungen bezüglich der Farbauswahl zu treffen. Einerseits musste ein für das verwendete Fichtenhholz geeignetes Farbmedium, andererseits passende Farbtöne aus- gewählt werden. Dabei wurden folgende Gesichtspunkte berücksichtigt:

Da aufgrund der angeführten Gesichtspunkten Lacke ausschieden, die Herstellung von zeitgenössischen Originalfarben leider nicht möglich war, fiel die Entscheidung schließlich auf Holzbeize in Wasserlösung - billig, bei richtiger Anwendung optisch an- sprechend, mit einer umfangreichen verfügbaren Farbpalette und der Möglichkeit, durch Farbmischung zusätzliche Farbtöne zu erhalten. Allerdings sind auch gewisse Nachteilen mit dieser Wahl verbunden: schlechte Sonnenbeständigkeit und Empfindlich- keit gegen Nässe. Letzteres lässt sich aber durch eine nachträgliche Imprägnierung entschärfen, während ein ausgebleichtes Brett immerhin 'authentisch alt' wirken könnte ;-) (Beizen auf Spiritusbasis vermeiden diese beiden Nachteile weitgehend - wer also im Winter in seiner Wohnung gerne den dezenten Duft von Spriritus liebt ....)

Farbproben auf Originalholz reduzieren das Risiko von unliebsamen Überraschungen ...

Einige Hinweise an dieser Stelle noch für alle jene, die noch nicht mit Beize gearbeitet haben:

Nach sorgfältigem Überlegen, Vergleichen, Probieren, ... konnte es mit unserem Brett endlich losgehen: Für die beiden Spielfeld- erfarben fiel unsere Wahl auf Dunkelrot, satt aufgetragen, und Gelbbraun in sehr wässriger Lösung, wodurch ein recht heller Beigeton resultierte. Diese Farbkombination ist in den Abbildungen des Spielebuches Alfons des Weisen häufig anzutreffen, war also entweder sehr gebräuchlich oder zumindest die Lieblingszusammenstellung des Illustrators ...

Die quadratischen Holzleisten; als Besonderheit zu erkennen ist die einseitig angesetzte Viertelkreisfacette

Für die seitlichen Abstellflächen dominieren im 'Libro de los Juegos' die Farben von Hellbeige über Hellbraun bis zu Orangebraun. Allerdings haben wir uns bei der Gestaltung unseres Brettes für eine etwas aufwändigere Dekoration der Seitenflächen ent- schieden, sodass einerseits Gestaltungselement auftauchen, die an persische Bretter erinnern, andererseits auch das Glücksrad der Sælde in mehrfacher Ausfertigung (- zuviel Glück kann ja niemals schaden).

Der größere Teil der Abstellfläche wurde vorerst in ein helles Braun eingefärbt, welches sich durch Zugabe von reichlich Wasser in Mahaginibraun gewinnen ließ. Allerdings wird die endgültige Festlegung erst im Zusammenspiel mit der Farbgebung für die restlichen Elemente erfolgen ...

So sieht unser Brett derzeit aus - die Farbgebung des Spielfeldes ist abgeschlossen, jene der Abstellflächen noch nicht ...

Da aber zu diesem Zeitpunkt unsere Arme und Hände ebenfalls bereits in den bewunderungswürdigsten Farben schillerten, be- schlossen wir, eine künstlerische Schaffenspause einzulegen. So wollen wir euch nun auf später vertrösten, wann ihr denn etwas erfahren mögt über die endgültige Farbgestaltung des Schachzâbels. Und auch der Figuren für unser Spiel wollen wir langsam zu gedenken beginnen. Und wenn es endlich soweit ist, dass wir das Holz formen zu mehr oder weniger wundervollen Gestalten, dann, ja dann wird es hier wirklich gefährlich werden für den Künstler ...

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