Erwachen aus dem Winterschlaf - Burg Lichtenfels

Irgendwann im Februar(?) 2015 ...

Wie der getreue Leser unserer Seiten längst weiß, sind auch wir von Sælde und êre nicht vor jener seltsamen menschlichen Schwäche gefeit, uns häufig gerade nach jenem am meisten sehnen lässt, das just nicht zu bekommen ist - etwa weil die dumme Zahlentrommel bei der Sonntagsziehung wieder einmal die falsche Kombination ausgespuckt hat oder des Müllers hübsches Töchterlein den hässlichen Jägersburschen unserer unvergleichlichen Physiognomie vorzieht ... Und vieles mehr, das uns da einfallen würde. Wen wundert's also, dass wir ausgerechnet in der heißesten Sommerszeit vom Winter oder von des Winters Ende schwärmen, das wir einst dazu nutzten, eine romantisch gelegene Burg zu besichtigen ...

Burg Lichtenfels: Blick
vom Ufer des Ottensteiner Stausees zum siebengeschossigen Bergfried
hinauf ...

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Kleiner Zwischenraum

So tun wir denn eine Blick zurück, in den vergangenen Februar, in dem wir einen sonnigen Tag dazu nützten, um wieder einmal den Kampstauseen im niederösterreichischen Waldviertel einen Besuch abzustatten. Bekanntermaßen liegt dort eine Burg neben der anderen, solcherart einst Zentren bildend fur die Rodung und Urbarmachung sowie eine Linie zur Sicherung babenbergischen Besitzes. An besagtem Ausflugstag war die bislang Burgruine Lichtenfels unser Ziel.

Gleich hinter Rastenfeld überquert die Kremser Bundesstraße Richtung Krems den Ottensteiner Stausee über eine Brücke. Stellt man sein Gefährt auf dem kleinen Parkplatz unmittelbar vor der Brücke ab, dann verbleibt noch ein gemütlicher Fußmarsch von ca. 20 - 30 Minuten bis zur Burg, die man inklusive der herrlichen Seeumgebung von der Brücke selbst bereits gebührend bestaunen kann.

Da wir aber für unsere Besichtigung mit wunderbar sonnigem Wetter bei gleichzeitig recht frischen Temperaturen (bekanntermaßen liegen die im Waldviertel immer um gefühlte 3-4 Grade unterhalb des restösterreichischen Durchschnittswertes) belohnt worden waren, nutzten wir diesen Umstand erst einmal zu einem Abstieg zur vollständig vereisten Oberfläche des Stausees - und zum Stöckchenwerfen, kleine Steine schlittern lassen große Steine aufs Eis wuchten und Risse bestaunen und dergleichen, Erwachsenen würdigen Tätigkeiten mehr ...

Der anschließende, in redseliger Stimmung recht kurze Marsch führte uns über die Brücke, am Campingplatz und einem knorrigen Einheimischen, der von Kraftsteinen zu berichten wusste, vorbei, zur Burg selbst, die malerisch auf der Spitze einer schmalen, weit in den See reichenden Landzunge thront - eine Lage, die sie erst dem Aufstauen der Kamp verdankt, lag sie doch frührer auf einem hoch aufragenden Felssporn, der inzwischen zum Großteil unter dem Wasserspiegel liegt. Unnötig zu betonen, dass die Burg selbst, wie all die anderen am Kamp liegenden Wehrbauten auch, ein beeindruckendes Besuchs- und Fotoobjekt abgibt.

Besonders an diesem Tag, den wir uns gewählt hatten, ergab doch die Kombination von viel Sonne, zögerlich austreibenden Bäumen auf der einen, vereistem See und Schnee in den engen, dunklen Winkeln der Burg auf der anderen Seite eine kontrastreiche Begegnung von Licht und Schatten (welche manch reizvolle Aufnahme ermöglichte), von Wärme und Kälte, von Frühjahr und Winter.

Nun kann man den See dort - natürlich! - auch zum Baden verwenden. Nicht im vereisten Zustand im Februar, aber des Sommers, wenn die Hitze in unseren Städten wieder drückt. In unmittelbarer Nähe der Burg befindet sich eine ausgewiesene Bademöglichkeit - wen also eine herrliche Umgebung, wunderbar frische Luft, viel Vogelgezwitscher nicht abschrecken, dem sprechen wir somit eine wärmste Empfehlung aus für einen ein oder mehrtägigen Ausflug, den man aber unbedingt mit einer Besichtigung der schönen Ruine (und all der anderen benachbarten auch) verbinden sollte!

Kleiner Zwischenraum

Einige Daten aus der Geschichte der Burg :

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Einige Eindrücke:

Obwohl die Sonne bereits den Frühling ankündigt, liegt der
Ottensteiner Stausee Ende Februar noch unter einer geschlossenen
Eisschicht. Von der B38-Brücke kann man in nordöstlicher Richtung bereits
die Burg bereits erkennnen, ... ... ein
Ausblick, der durchs Teleojektiv noch ein wenig mehr beeindruckt. Nach kurzem Fußmarsch erreicht man die Halbinsel samt Burg
vom Nordwesten her ... ... und sieht sich hier zuerst mit den Pfeilern der einstigen
Brücke über den Halsgraben konfrontiert. Der Zugang zur Burg: Man erkennt ein
rundbogiges Tor und daneben eine schmale Fußgängerpforte. Beidseits über dem Tor sind noch die Rollschlitze der einstigen
Zugbrücke erkennbar. Beim Durchqueren mittelalterlicher Tore empfiehlt sich immer
ein rechtzeitiger Blick nach oben, auf dass man kein Pech habe ... Bogendetail im Vorhof Das Tor vom Vorhof aus gesehen ... ... und
der, einst von einem Turm bekrönte, Durchgang zum inneren Hof. Impression vom Inneren dieses
Durchganges ... ... und Ausblick in den Innenhof. Der mit Schnee überzuckerte innere Hof mit dem Kapellenturm als
Abschluss ... An manchen
Stellen sieht das Mauerwerk noch recht massiv aus, ... ... doch an vielen
Stellen nagt bedenklich der Zahn der Zeit. Spitzbogiger Torduchgang ins
Kellergewölbe Kreisförmige Plattform ... ... neben der Ausfallspforte. Aussicht auf
den Kapellenturm von der Spitze der Landzunge aus ... ... und der Blick zurück durch die Ausfallspforte auf
die Licht- und Schattenspiele im Innenhof. Der Stausee unter der Burg ... ... liegt immer noch unter Eis,
doch die Ufer beginnen bereits anzutauen - bald ist die kalte
Winterszeit vorbei!

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