Sælde und êre - Besichtigung von Burg Werfenstein

11. April 2008

Wenn man eine Reise von Wien nach Perg im oberösterreichischen Mühlviertel tut und sich dabei entschließt, weil denn noch einiges an Zeit verfügbar ist, anstatt öder Autobahnkilometer die schöne Route am nördlichen Donauufer entlang zu nehmen, dann kann Über- schdes passieren. So geschehen an diesem Freitag: Als wir schließlich gegen 23h00 wieder zuhause eintrafen, hatten wir nicht nur dreiundneunzig grottenschlechte Fussballminuten sondern zusätzlich noch vier Burgenbesuche hinter uns, obwohl diese eigentlich gar nicht geplant waren. Doch von Anfang an ...

Auf einem Felsen über der Donau thront Burg Werfenstein, einst Teil eines Befestigungssystems, welches den Zweck hatte, den Schiffsverkehr auf dem Fluss zu kontrollieren.

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Kleiner Zwischenraum

Der Strudengau ist ein schönes Stück Österreich und darum wollten wir ob unseres Reiseziels Perg die Gelegenheit zu einer Besichti- gung im Vorbeifahren nutzen. Nun sollte man, wenn man die Absicht hat, möglichst ohne Unterbrechung voranzukommen, tunlichst den Blick in Straßenkarten vermeiden. Denn dies kann dazu führen, dass aus einem lustigen 'Burgen und Türme zählen' ein spontaner Be- such wird. So geschehen bei dieser Fahrt. Mitten im ehemals so wilden Strudengau, knapp vor Grein das nördliche Donaufer entlang- tuckernd, belehrte uns das ausfaltbare Geograficum, dass Burg Werfenstein jeden Moment vor uns auftauchen müsse und zwar gleich neben der Straße gelegen. Eine solche Gelegenheit aber können sich passionierte Burgenbewunderer einfach nicht entgehen lassen. Also hielten wir scharf Ausschau ..

In Grein war es dann Gewissheit, dass die Burg nicht unmittelbar am Straßenrand liegen könne, wir sie darum übersehen hatten, was - so was lässt man schließlich nicht auf sich sitzen - eine Umkehr erforderlich machte. Diesmal hatten wir mehr Glück, denn von Westen kommend ist die Burganlage, unmittelbar beim Ortsbeginn von St. Nikola auf einem steil abschüssigen Felsen über Straße und Donau gelegen, nun wirklich schwer zu übersehen.

Einige Schwierigkeiten bereitete die Parkplatzsuche in den engen Gassen St. Nikolas, doch nachdem sich ein Stall für unser braves Gefährt gefunden hatte, konnte der Aufstieg beginnen. Der weder besonders steil ist, noch besonders lange Zeit in Anspruch nimmt. Keine zehn Minuten braucht es, bie sich der Blick in den baumbeschatteten Burgvorhof öffnet und wo es sogleich einige romantische Bildmotive zu bewundern galt - etwa den efeu- und moosüberwucherten Steinbrunnen mit seiner bronzenen Wasserzuleitung in Form eines Greifvogelkopfes.

Leider ist die Innenbesichtigung der instandgesetzten Burg, die sich in Privatbesitz findet und bewohnt wird, nicht möglich. Doch entschädigen die vielen interessanten Details am Vorplatz, neben dem Brunen noch Steintisch und Stele, in der Außenmauer, Wap- penstein und Grabtafel, und unter der westlichen Seite, wo es einige, in einer Mulde gelegene Gebäudereste zu besichtigen gibt.

Die Burg, die einst Teil einer Burgenkette im Strudengau war, durch welche der Schiffsverkehr auf der Donau kontrolliert werden konn- te, wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts aufgegeben, nachdem die neuerrichtete Greinburg neuer Verwaltungsmittelpunkt der Regi- on geworden war. Eine Darstellung aus dem Jahr 1531 zeigte sie bereits ohne Dach. Mit Beginn des 20. Jahrhunderst wurden ihre Über- reste - der Palas war Ende des 18. Jahrhunderts wegen Einsturzgefahr abgerissen worden - von privaten Besitzern wieder bewohnbar gemacht. Wie so oft, hat die Sache zwei Medaillen: einerseits befinden sich derartige private Wohnburgen häufig in einem weitaus bes- seren Zustand als ihre vielen bemitleidenswerten Geschwister, die in unzugänglichen Waldgebieten still vor sich hin zerfallen, anderer- seits ist der öffentliche Zugang verwehrt ...

Nachdem alle Motive abgelichtet waren und sich kein freundlicher Burgbewohner zeigte, der uns zu einer Innenbesichtigung mit daran anschließendem Nachmittagsimbiss samt Verkostung im Weinkeller einladen hätte können, mussten wir schließlich unverköstigt die Wei- terreise antreten. Allerdings stand nun fest, dass wir die Besichtigungen diese Tages so nicht enden lassen wollten: Wenn schon das Innere von Werfenstein nicht zu bestaunen war, dann wollten wir das zumindest bei einer anderen Burg nachholen. Immerhin war noch ausreichend Zeit, wie uns der Blick auf die Uhr lehrte ..

Kleiner Zwischenraum

Einige Daten aus der Geschichte der Burg:

Kleiner Zwischenraum

Einige Eindrücke:

Von Grein kommend, ist die Burg in ihrer malerischen Lage über der Ortschaft St. Nikola  kaum zu übersehen. Im Süden und Westen von steilabstürzenden Felsen begrenzt ... ... zeigt sich die Nordostseite der Burg für eine Ersteigung wesentlich geeigneter und schon nach einigen Minuten des Anstiegs öffenet sich der Zugang zur Vorburg ... ... leider jedoch nicht jener zur eigentlichen Burg, welche sich in Privatbesitz befindet ...  ... und die auch bewohnt wird, wie diese moderne Gegensprechanlage zeigt. Aber auch der Burgvorhof hat einiges an Sehenswertem zu bieten, was Erinnerungen an Märchenschlösser weckt ... ... einen moosüberwucherte Brunnen etwa, der von einem Greifenkopf gespeist wird ... ... Treppenabgänge durch das Unterholz ... ... die begehbaren Gebäudereste ...  ... unter der Westseite der Burg gelegen ... ...oder das Marterl neben dem malerischen den Treppenaufgang zur Hauptburg.

Weiterführender Link:

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