Sælde und êre - Ze wihen nahten singet und seid fro, ...

Christi Geburt, Mittelbild der zweiten Schauseite des Isenheimer Altars, Matthias Grünewald, um 1515

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... wie wir es alle Jahre machten, und letztens sowieso! Ähm ja, und damit lassen wir unsere lyrischen Anwandlungen auch schon wieder ausklingen. Schließlich steht das Fest der Freude, der Stille und der Einkehr an, das der Familie, der Heiligen wie auch der eigenen, und das soll kein schauriges Gereime stören. Denn viel mehr als im verspäteten Trubel durch überfüllte Einkaufsstraßen zu hetzen, ziemt es sich an solchen Tagen, Ruhe einkehren zu lassen und in die herniederrieselnde Nacht - die Heilige! - zu lauschen, ob denn schon etwas zu vernehmen wäre von den Chören der Engel, die uns jubilierend zurufen:

Hodie Christus natus est,
hodie salvator apparuit,
hodie in terra canunt angeli,
letantur archangeli;
hodie exultent iusti dicentes:
Gloria in excelsis Deo,
alleluia!

Heute ist Christus geboren,
heute ist der Retter erschienen,
heute singen die Engel auf Erden,
jubeln die Erzengel;
heute sollen die Gerechten frohlocken und sagen:
Ehre sei Gott in der Höhe,
alleluia!

(Textausschnitt aus dem Benediktbeurer Weihnachtsspiel, aufgezeichnet im Carmina Burana, vermutlich 1. Drittel 13.Jhdt.)

Singen wir also und seien froh - froh, diesen Tag mit unseren Lieben begehen zu dürfen; derer, die nicht unter uns weilen können, derer lasst uns in Freundschaft gedenken, ihnen freundlich Botschaft zukommen lassend und zugleich gelobend, sie bei nächster Gelegenheit an unser Herz zu schließen. Grämen wir uns nicht darüber, dass schon wieder ein Jahr verstrichen: Was ist schon ein Jahr? Was sind schon zwölf Dutzen graue Haare mehr, was rührt uns das Zwicken im Kreuz, das Stechen in der Hüfte?

Falten? Nein! Wenn überhaupt, dann sind's die Erlebnisse und Aventüren, die ihre Spuren in unser Gesicht gelegt haben - um (fast) eine jede wärs uns schade, hätt es sie nicht gegeben - und das viele Lachen, das uns stets fröhlich machte in der vergangenen Zeit. Und wenn's einmal nicht zum Lachen war, so dachten wir doch stets daran, dass auf Regen stets die Sonne folgt, auf jede Nacht ein neuer Tag, und auf ein Ping stets Pong ... ähem ... ...

Doch diesmal soll uns die Nacht nicht bedrücken, Regen wird (so hoffen wir) zur rechten Zeit zu Schnee sich wandeln, im Stall das Vieh zur rechten Stund' zu sprechen beginnen und draußen am Feld singen dann die Engel. Ihr schlimmen Büblein aber und ihr vorlauten Mägdelein, die ihr's kaum noch erwarten könnt, all die schönen bunten Päcklein an euer Herz zu drücken - gedenkt dabei des lieben Christkindleyns, wie es nackt in einer Krippe liegen muss und ganz traurig wird, wenn ihr euer Kämmerchen nicht recht wollt aufräumen!

Also wünschen wir euch allen, die ihr unsere Seite besucht - sei dies nun einmal im Monat oder auch dreizehen Mal am Tage - und allen euren Lieben auch, ein gesegnetes Weihnachtsfest und (weil's schon bald soweit) alles Gute für das Neue Jahr. Aber achtet gut der kleinen grauen Zellen, oben unter eurem Hut, damit nicht allzuviele von den putzigen Dingerchen vom silvesterlichen Branntweintoben hinweggeschwemmt mögen werden ... naja, ... andererseits, was sind schon Zellen ...

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