Saelde und êre - Meldungen aus Wissenschaft und Forschung

Wissenschaftliche Sensation: Nachweis erbracht - Im Mittelalter tanzten die Puppen!

In den Morgenstunden des heutigen Tages spuckten die Faxgeräte aller bedeutender Presseagenturen, allzugut zwischen unbe- deutenden Meldungen von Aufständen, Neuwahlen und Vulkanausbrüchen versteckt, eine Mitteilung von geradezu exponentieller Sprengkraft aus, eine kurze Nachricht nur, die aber dazu geeignet ist, einmal mehr unser Weltbild zu verändern. Sollte zutreffen, was in der Nachricht vermeldet wird - und wir sind überzeugt davon, verbürgen sich für die Richtigkeit dieser Meldung doch Wis- senschafter von Rang und Namen - dann müssen sowohl Historiker wie auch Mentalitätsforscher von ihren liebgewordenen Annah- men und Postulaten Abschied nehmen. Es gilt, Geschichte neu zu schreiben. Wieder einmal sind wir es, von Sælde und êre, die an dieser Stelle unseren Lesern als erstes wirklich unabhängiges und privates Medium einen unveränderten Abdruck des originalen In- terviews wiedergeben können. Dass der Ort der bahnbrechenden Entdeckung im österreichischen Krems zu finden ist, erhöht die Aktualität für unsere alpenländischen Leser zusätzlich.

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Gozzoburg/Krems - Niederösterreich:

Die Männer, die auf ein Neues ein wissenschaftliches Weltbild zum Wanken, ja zur gewaltigen Implosion bringen könnten, sind Dr. Wasilij Stroganoff und Dr. Platon Waschiswilli, beides Privatgelehrte und ehemalige Mitglieder der angesehenen Usbekischen Akade- mie der Wissenschaften. Unseren Lesern sind die beiden Querdenker ja bereits bestens vertraut, waren sie es doch, die 2008 un- serem Chefredakteur ein über viele Grenzen hinweg aufsehenerregendes Interview gewährten. Die engen freundschaftlichen Ban- de, die aus der damaligen Begegnung resultierten, sind auch der Grund dafür, dass wir hier dankenswerterweise Informationen Stroganoffs und Waschiswillis aus erster Hand verwenden dürfen.

So sah das Fresko um 3 Uhr morgens aus ...

Was ist nun geschehen, das einmal mehr die Fachwelt in ungläubiges Staunen versetzt? Nun, die beiden Mediävisten Stroganoff und Waschiswilli hatten im Zuge eines Studienaufenthaltes in Österreich, dessen Erkenntnisse zu wissenschaftlichen Absicherung der von ihnen entwickelten Methode der 'ethnographischen Historik' dienen sollte, einen Abstecher ins beschauliche Krems an der Donau eingeplant. Doch lassen wir die Forscher selbst darüber berichten, wie sie zu ihrer sensationellen Entdeckung kamen:

Originalzitat Waschiswilli: 'Also Wasilij (Stroganoff, Anm. d. Red.) und ich waren in das malerische Donaustädtchen gekommen, weil wir einen Insidertipp erhalten hatten, dass wir dort auf ergiebiges Material für unsere ethnographische Vergleichsstudie stoßen würden. Unsere Söhne Anton und Pjotr, die erstmalig bei einem derartigen Studienausflug zugegen waren, begleiteten uns auch in Krems. Im 'GoGo-45', einer angesehenen Lokalität vor Ort, durften wir der Wahl der 'Miss Winzerkönigin' beiwohnen. Sehr beein- druckend, was es da an ... an ethnologischen Daten zu bewundern gab. Wirklich beeindruckend ... Ich glaube, es ist uns an die- sem Abend wohl endgültig gelungen, auch die Söhne für unsere berufliche Tätigkeit zu begeistern.'

Stroganoff, unterbricht seinen Kollegen: 'Da, ja! Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Nun wurden wir gegen 2 Uhr morgens aus un- erklärlichen Gründen gebeten, das Lokal zu verlassen. Ein Missverständnis, müssen sie wissen - mein Kollege wollte wirklich nur diesen auffallenden Edelstein im beeindruckenden Bauchnabel der Folkloristin bewundern ...'

... und so aufreizend stellte es sich dar als Stroganoff uns Waschiswilli erwachten!

Waschiswilli: 'Ehrenwort. Nun standen wir des Nachts in einer fremden Stadt und guter Rat war teuer. Wegen des Missverständ- nisses waren uns zuvor auch die Autoschlüssel und Papiere abgenommen worden. Wer kann denn schon wissen, dass der Rubel in Österreich nicht als Zahlungsmittel angenommen wird. Gutes russisches Geld! Zum Glück erinnerte ich mich noch an die vormittäg- liche Führung durch jenes Gebäude, in dessem Inneren diese herrlichen mittelalterliche Fresken zu bewundern sind (die Gozzoburg, Anm. d. Red.). Da wir die Tür ... (von Hustenanfall unterbrochen, Anm. d. Red.) ... unversperrt fanden beschlossen wir unsere mü- den Häupter zur Ruhe zu betten und im Angesicht 800-jähriger Geschichte heiter zu ruhen. Anton und Pjotr waren noch aufgekrazt von den vielfältigen ethnographischen Eindrücken des Abend und unterhielten sich noch einen Weile, doch wir, die wir alt und wei- se sind, erfahren in den Unbillen der Feldforschung, wir nickten unversehens ein.'

Stroganoff: 'Aber stellen sie sich unsere Begeisterung vor, als uns die erste Besuchergruppe des folgenden Morgens weckte, und wir uns vor diesem neuen Freskostück fanden, das doch am Vortag, bei unserer Besichtigung, ganz sicher noch nicht zu sehen war....
Waschiswilli: 'Ein nächtlicher Mauerrutsch, ohne Zweifel!'
Stroganoff: '... die Klarheit dieser Formen - einmalig. Die Modernität der Darstellung, diese prallen Formen, diese Plastizität! Ein- malig! Die wissenschaftliche Welt wird umdenken müssen!'
Waschiswilli: 'Auch Pjotr und Anton hat die Entdeckung so beeindruckt, so verwirrt, dass sie unentwegt kicherten und grinsten und kein klares Wort mehr hervorbrachten. Und die örtlichen Milizionäre hatten soviel mit dem Fotografieren der neuen Freskoteile zu tun, dass wir uns ohne Verzögerung und lästige Befragung daran machen konnten, unverzüglich an unsere Schreibtische zurückzukehren, um dort die gesammelten Materialien (Fotos, Videos, Anm. d. Red.) zu sichten und auszuwerten.'
Stroganoff: 'Was uns besonders begeistert hat, ist die Tatsache, dass der Fund unsere Methode der ethnographischen Historik som augenscheinlich bestätigt. Betrachten sie doch nur den Nabel des Mädchens! Was sehen sie? Na? Einen Edelstein - faszinierend, die Gebräuche haben sich üner 800 Jahre hinweg nicht geändert ...'

Doch verlassen wir nun den Originaltext, da wir sonst zu tief ins wissenschftliche Fahrwasser gelangen. Man wird diese Aussagen in den nächsten Monaten und Jahren wohl ohnehin noch häufig genug in den angesehenen Fachzeitschriften zitieren. Wenn nun der geneigte Leser die Fotos dieser Fresken aus der Gozzoburg betrachtet - oben in der Form vor dem Mauerrutsch, darunter die freigelegten Freskoteile, dann wird ihm die Sprengkraft dieser Entdeckung zweifelsohne klar werden. Denn wie von Stroganoff und Waschiswilli bereits an anderer Stelle postuliert, muss dann wohl eine Imageänderung für das Mittelalter her. Sinnesfeindlich war gestern - freizügig und prall, das ist die neue Zukunft dieser Vergangenheit! Zweifelsohne wird dieser erneute aufsehenderregende Fahndungserfolg der beiden Querdenker eine neue Generation von jungen Forschern auf das Feld der ethnographischen Historik locken - gut so, denn die wissenschaftliche Welt braucht Visionäre wie sie!

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