Saelde und êre - Meldungen aus Wissenschaft und Forschung

Wissenschaft: Unglaubliche Meldung aus Risnojev - Wissenschftlicher Durchbruch gelungen

In der Nacht auf den 1. April 2012 knatterten in unserem Wiener Büro die Fernschreiber los - eine Meldung von großer Brisanz, ja nachgeradezu Sprengkraft, traf in unserer Wissensschaftsredaktion ein, die uns seitan Schlaf und Seelenfrieden raubt. Lange haben wir von Sælde und êre überlegt, ob wir euch Freunden, Mitbürgern, Europäern, ja der Weltöffentlichkeit insgesamt, mitteilen sollen, was uns da an Ungeheuerlichem elektronisch ins Haus geflattert kam. Doch Wissen lässt sich niemals auf ewig unterdrücken, so sind es auch nicht die Sterne, die sich um die Erde drehen, wie wir längst erfahren haben, und daher haben wir beschlossen, erstmalig zugänglich zu machen, was sonst nirgends zu lesen ist. Und seid euch gewiss, mit dieser Meldung beginnt ein neues Zeitalter für die Menschheit.

Zurück zum Anschlagbrett oder zur Hauptseite

Kleiner Zwischenraum

Risnojev - Transsylvanien:

Ihr, geneigte Leser, die ihr an wissenschftlichen Neuerungen großes Interesse zeigt, schätzt sie - die fundierte Berichterstattung, die wir hier regelmäßig über viele Bereiche der modernen Forschung liefern. Diesmal aber brauchte es vieler Diskussionen, ehe wir uns zur Veröffentlichung entschlossen - zu tief führt die behandelte Problematik in die Grundfragen von Ethik und Menschsein hinein, als dass wir davon unbeeindruckt hätten bleiben können. Schließlich war es unsere Bekanntschaft, ja gute Freundschaft, die wir seit Jahren mit den Forschern Dr. Wasilij Stroganoff und Dr. Platon Waschiswilli pflegen, die den Ausschlag gab. Deren Redlichkeit, deren gute Absichten stehen für uns außer Zweifel - auch in jenem sensiblen Bereich, dem sie sich, nach den vielen Anfeindungen ihrer Neider, nun zugewandt haben.

Aus Stroganoffs Fototagebuch: Ausgangspunkt des Experiments: Das intelligente Superschaf Wolly

Worum geht es also? Wie vielleicht noch bekannt ist, hatten sich Waschiswilli und Stroganoff in die rumänische Burg Rasnojev zurückgezogen - jene Burg, die damals kurzzeitig auch als neue Residenz für Sælde und êre in Betracht gezogen wurde - um sich dort, abseits des Lichts der Weltöffentlichkeit, neuen Forschungen zuzuwenden. Nachdem wir über einige Jahre hinweg wenig über den Fortgang ihrer Arbeiten in Erfahrung bringen konnten, überraschte uns obgenanntes Fernschreiben ob seines sensationellen Inhaltes doch ein wenig - wenn wir auch dergleichen von den beiden inzwischen gewohnt sind.

Hier nun ein wörtliches Zitat aus ihrem Schreiben: ' ... liebes Cheff von Saelde und ere, wir freuen unns, weil wir dir als erster mitteilen können, dass ist uns gelungen als allererster auf ganzer welt Mann und Weib zu doppeln - wie heißt schnell nochmal? ah ja - zu klonen. Weil du gutes Freund bist und wir oft gemeinsam xxxxxxxxxxxxxx haben (Anmerkung: Textstelle wurde von der Redaktion ausgeschwärzt, weil nicht von wissenschftlichen Belang), wir dir wollen wiedereinmal geben Exklusifrechte an Story. Und - Tip unter Kumpeln - wenn du hast hübsches Weiblein bei Hand, dann komm mit ihr uns besuchen auf Schloss - wir wollen sie dir doppeln und uns machen Sicherheitskopie. Wenn nicht geht Reise, wir können dir auch schicken Rezept um zuhaus zu machen. Aber Achtung: Ist nicht einfach wie Kuchenbacken in Oven - kann viel schiefgehen dabei. Also vorsichtig sein, Cheff. So, nun gehen wir wieder bauen. In Liebe wir dich umarmen, Cheff - besonders aber die feschen Frauen von Saelde und ere. Wasja und Fjodor, Platon und Sergej' (Zitat Ende, Red.)

Wahrlich, ein Sprengsatz. Erfahren wir aus dem Schreiben doch, dass ihnen längst gelungen ist, was Forschern wie dem Südkoreaner Hwang Woo Suk oder dem Amerikaner Andrew French bis dato verwehrt geblieben ist: Nämlich das Klonen - nicht von Schafen oder Hunden oder gar einem Mammut (welcher vernünftige Mensch bräuchte heutzutage, wo die Polkappen abschmelzen, denn schließlich noch ein Mammut?), nein das Klonen von Menschen. Wir betonen hier, dass wir derartige Praktiken keinesfalls gutheißen - aber, wie ihr schon aus dem Inhalt ihres Schreibens erkennen könnt, handelt es sich bei den Vieren um grundseriöse Menschen von großer innerer Reife, die nur die besten, der hehren Wissenschaft dienlichen Absichten hegen.

'Vorsicht Cheff - kann viel schiefgehen ...' - Klonen, nichts für Zauberlehrlinge - das ... ... oder auch das kann passieren: Klonschafe ohne Kopf!

Ob es ihnen schon gelungen ist, den Forschern, fragt ihr jetzt? Oder ist's nur wieder ein gefälschter Bericht, um derart an wissenschftliche Reputation zu kommen? Und warum sind hier vier Namen erwähnt im Schreiben? Ob's ihnen gelungen ist - wir denken, wir können ihnen vertrauen. Und die Fotos, die sie uns zum Beweis lieferten, sprechen Bände für sich. Und bei den beiden anderen Unterzeichnenden handelt es sich um Dr. Fjodor Stroganoff und um Dr. Sergej Waschiswilli, beides Brüder unserer Freunde (und zwar Zwillingsbrüder, wie wir überrascht erfahren durften - hatten wir doch bis dato keine Ahnung von ihrer Existenz, was laut Aussage von Platon daran lag, dass sie bislang eher als 'schwarze Schafe' der jeweiligen Familien galten. Schön jedenfalls, wenn gemeinsame Arbeit dazu fürt, dass Familienbande wieder gestärkt werden!).

Nach Rückruf in Risnojev kristallisierte sich folgendes Gesamtbild heraus: Wasja und Platon und ihren Zwillingsbrüdern ist tatsächlich gelungen, was anderen bisher verwehrt geblieben ist. Begonnen hatte das Ganze mit dem intensiven Studium von Fachliteratur ('Klonen für Dummies', '1000 wissenschftliche Experimente, die man durchgeführt haben sollte, ehe man abtritt', '24 Versuche mit Strom', etc.), danach machte man sich an das Doppeln - äh, Klonen von Schafen. Und zuletzt, zuletzt der Durchbruch ...

Wir sind natürlich stets auf wissenschftliche Seriosität, auch abseits von Freundschaften, bedacht. Daher haben wir sofort beim anerkannten Klonexperten Fank-Norbert Stein nachgefragt, ob die von Waschiswilli und Stroganoff geschilderte Methode (die hier aus ethischen und patentrechtlichen Gründen nicht genannt werden soll, die Red.) tatsächlich funktionieren könnte. Und tatsächlich zeigte sich der deutsche Forscher überrascht, aber auch durchaus angetan über die, von seiner eigenen Arbeitsweise stark abweichende, Methode. Blitz und Donner, sagte er wörtlich, da kann man sich von nun an viel an Wühlerei ersparen!

Die sind schon besser gelungen! Nur gibt es jetzt an Risnojevs Hängen schön langsam ein Platzproblem.

Und die Kirche, fragten wir am Telefon, am rumänischen, Wasja, was wird die Kirche dazu sagen? Nun, die werde sich erfreut zeigen, war die Antwort. Denn man habe in Risnojevs Grüften die Gebeine des Heilgen Ionescus entdeckt, des Begründers des Geschlechts der Vepes, Stammherren von Risnojev, und sei nun daran, mit Hilfe der daraus gewonnenen DNS den Heiligen zu klonen. Ein Exemplar wolle man kostenlos dem Heiligen Stuhl zur Verfügung stellen, andere wiederum an Gemeinden zur gemeinnützigen Arbeit verleihen - schließlich seien Heilige für ihren selbstlosen Aufopferungswillen bekannt und solcherst prädestiniert für unbezahlte soziale Tätigkeiten.

Ein interessanter Ansatz, müssen wir attestieren. Ob sich diese Idee fürderhin durchsetzen kann, wie die Ethikkomissionen in den Ländern reagieren werden und ob der Durchbruch den ehemals florierenden Reliquienhandel mit mittelalterlichem Heiligengebein wieder beleben ('Klon dir deinen Lieblingsheiligen', 'Rent a Saint'), und somit der darniederliegenden europäischen Wirtschaft wieder auf die Beine helfen kann (nach dem Motto: 'Wenn die Amis nicht spuren, gibt's auch keine Knöchelchen mehr für sie!') wird die Zukunft weisen. Ideen gäb's jedenfalls genug ('Und nach der Queen? Charles? Harry? - Nein, wir nehmen lieber den aus dem Katalog, Nr. 15, Modell Artus'). Wir von Sælde und êre werden jedenfalls die Entwicklung im Auge behalten ...

Kleiner Zwischenraum

Zurück zum Anschlagbrett oder zur Hauptseite

© 2012, Gestaltung und Inhalt: H. Swaton - alle Rechte vorbehalten