Sælde und êre - Arbeitsgruppe Handwerk und Ausrüstung

Malerei: Figur und Landschaft - Teil 1

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Malerei: Figur und Landschaft, Teil 1 - Vorbereitungen des Malgrundes

Es ist also soweit: Der alljährliche Winterschlaf beginnt langweilig zu werden und so stehen endlich wieder erste handwerkliche Tätigkeiten auf unserem Programm. So auch in unserer Maler- und Anstreicherabteilung, die - um nicht gänzlich alle Kunstfer- tigkeit zu verlieren - zum Erstellen eines neuen mittelalterlich anmutenden Gemäldes verdonnert wurde. Und wer weiß, vielleicht werden sich die an diesem Projekt erkundeten Motive ja irgendwann wiederum auf einem unserer zukünftigen Spielebretter wie- derfinden ..

Nun mag sich der eine oder andere unserer geneigten Besucher noch an unsere Absichten erinnern, daran nämlich, dass ein Schachfigurensatz geschaffen werden soll. Soll er auch - doch gestaltet sich die Suche nach passendem Schnitzmaterial nicht eben einfach. Und solange uns ein solches noch nicht ausreichend zur Verfügung steht, werden wir eben Pinsel und Farben an der Stelle von Schnitzmesser uns Stechbeitel zum Einsatz bringen. Welche ersteren zudem den Vorteil haben, weitaus weniger Gefahren in sich zu bergen ...

Vorerst gilt es, ein intensives Quellenstudium zu tätigen, denn gut geklaut ist bekanntlich schon halb gezeichnet, ... ... danach erst treten (weicher) Bleistift und Lineal in Aktion.

Ein Griff in unsere Holzvorratskiste brachte nun ein Fichtenholzbrett zutage, das uns mit seinen 80 x 30cm als Malgrund dienen soll. (Mögen nur die hohen Herren in Russland und der Ukraine Einsicht haben und uns nicht infolge Gasmangels im weiteren Ver- lauf des Winters zum Verheizen des guten Stückes zwingen ...) Auf Grund dieser Abmessungen ist bereits klar, dass wohl eine friesartige Darstellung das Stück zieren wird, wobei derzeit noch Zweifel darüber bestehen, ob dies nun in einer oder zwei Ebe- nen geschehen wird ...

Unabhängig von dieser Entscheidung ist jedenfalls in einem ersten Arbeitsschritt die Holzoberfläche sorgfältig abzuschleifen, einerseits um das Holz zu säubern und Beschädigungen zu beseitigen, andererseits um einen glatten Maluntergrund zu schaf- fen. Ein kleiner Tipp dazu: Vor dem Schleifvorgang sollte das Holz ordentlich eingefeuchtet werden, da sich dadurch die Poren aufstellen und so nach dem Trocknen großteils geglättet werden können. Erfahrungsgemäß handelt es sich dabei um eine Tä- tigkeit, die, wenn an Wochenenden ausgeführt, besonders von den Nachbarn sehr geschätzt wird.

Ein äußerer Rahmen wird festgelegt ... ... dessen Bemalung später einen auffälligen Kontrast zum eigentlichen Gemälde bilden soll.

In den Ruhepausen, in denen der gequälten Lunge Erhohlung vom feinen Holzstaub gegönnt wird (Tipp: jedenfalls Maske und Brille verwenden - oder jemand anderen schleifen lassen), können Studien mittelalterlicher Abbildungen für Ideen und Vorlagen zur Motiv- und Dekorationsausgestaltung sorgen. Keine Scheu vor Plagiaten, auch der mittelalterliche Illustrator wollte häufig gar nicht selbst kreativ werden, sondern vielmehr die alten Meister und Vorbilder so gut wie möglich kopieren.

Für die Farbgebung selbst wollen wir uns auf die bereits bewährten Grundlagen besinnen. So stellt, wie ja bereits mehrfach auf unserer Seite beschrieben, die Beiztechnik all jene hellen, leuchtenden Farbtöne zur Verfügung, die uns in mittelalterlichen Dar- stellungen ins Auge springen. Als Änderung gegenüber früheren Arbeiten soll diesmal jedoch vollständig auf die Brandmalerei verzichtet werden, um so eine feinere Strukturierung zu gewährleisten ..

Fehler, verwischte Farben, Unreinheiten lassen sich immer noch wegschleifen - *hüstel* Nun ist das Brett fertig vorbereitet und harrt all der Motive, die da noch kommen sollen.

Nach Gestaltung aller Ränder - von denen die beiden äußeren ja bereits im letzten der vorliegenden Bilder zu erkennen sind - verbleibt schließlich noch ein freier Platz von etwa 19,5 x 65cm - mithin Raum genug, um einige Figuren in Szenerien anzuord- nen und den eingerosteten Malkenntnissen wiederum etwas auf die Sprünge zu helfen. Wen es denn interessiert, der möge den Arbeitsfortgang am Werk mitverfolgen - mit großer Wahrscheinlichkeit wird es ohnehin vor unserem geplanten Schachfigurensatz beeindet sein ...

Wer es nicht länger aushält,darf ausnahmsweise hier schon klicken: Weiter zu Teil 2 - Die dekorative Umrandung

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