Saelde und Ere - Rezeptvorlage

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Barschfilets mit Mangoldgemüse

Das Gerichte

Ach, wie jammern wir gerade ob der heißen Temperaturen, die bei uns herrschen. Eigentlich sollte man an solchen Tagen nichts essen, dafür aber die zahlreichen Schenken der Stadt begehen und vielerley Flüssigkeiten zu sich nehmen - eine Vorgangsweise, die manch angenehme Begleiterscheinung mit sich bringen würde: Dass Kettenhemd und Plattenpanzer - so wie einst in jungen Jahren - nicht mehr gar so eng den den Bauch umspannen, dass die Mägdelein in der Schenke ganz feuchte Augen bekommen, beim Anblick eures gestählten Körpers. Dass ihr feuchte Augen bekommt beim Anblick der Mägdelein, weil ihr sie in all ihrer Schönheit gar doppelt seht ...

Aber das darf so nicht sein, da sei das eigene Eheweib vor! Gut so, ihr Schurkenpack - bleibt also zuhause und bekocht die holde Frouwe. Womit? Nun, wie wär's mit etwas Leichtem, Gesundem, das eure Lebenskräfte nicht erlahmen und euch alsbald in seligen Schlummer verfallen lässt? Also Gemüse - gesundes Gemüse! - aus dem eigenen Garten; oder vom Krämer erhandelt, Mangold nämlich, zum schmackhaften Gemüse gedünstet, dazu Fisch. Und Beilagen nach Wahl ...

Fuer die Barschfilets mit Mangoldgemüse ...

... nimm an Zutaten (wenn denn drei noch mit dir zu Speisen gedenken):

Bittet eure Magd, eben jene mit der ihr schon so oft ... gemeinsam gekocht ..., die Mangoldblätter zu waschen und mitsamt den Stielen zu feinen Streifen zu zerschneiden. Besonders hübsch fürs Auge wird's, wenn sie dabei gelben und roten Mangold mischt (und dabei vielleicht noch Rock, Schürze und Ärmel hochkrempelt)! Ebenfalls möge sie das - das Feinschneiden nämlich - mit den Zwiebeln machen und den Knoblauchzehen. Anschließend trocknet ihr die Tränen, die sie ob dieser undankbaren Aufgabe vergossen, mit heißen Küssen und vielen Schwüren - aber achtet darauf, dass kein ungebetener Zeuge diese eure Versprechungen belausche.

Stellt eine Pfanne übers Feuer, lasst Butter darin zergehen oder nehmt auch Öl stattdessen und dünstet die leicht gesalzenen und gepfefferten Barschfilets bei abgedeckter Pfanne. Lasst dabei jede Seite 3-4 Minuten lang anbraten, träufelt ein wenig Zitrone darüber - und schon ist euer Teil der Arbeit geschehen ...

Das Mägdelein möge derweilen in einer anderen Pfanne den Zwiebel in Fett andünsten, den Knoblauch dazu. Anschließend füge sie den feingeschnittenen Mangold bei, verrühre alles und lasse das Gemüse weichdünsten - was kaum des Viertels einer Stunde bedarf (außer ihr entbehrt aufgrund eurer zahlreichen Fehden bereits eines Gutteils eurer Zähne - dann soll der Mangold länger dünsten ...).

Mit Salz und Pfeffer lasst sie noch abschmecken - doch habt ein Auge auf sie (nein, nicht so wie ihr euch das denkt - diese Aufgabe mag euch für den Besuch der Badestube obliegen), damit sie nicht das Salzen ob der überschießenden Gefühle für euch übertreibe. Denn der Mangold selbst besitzt eine Tendenz zum Salzigwerden, wenn er erst einmal gekocht. Und dann - wenn Versalzen - seid ihr es, der lächelnd alles Gemüse verspeisen darf, um ihre Gefühle nicht zu verletzen, während euch eure Gäste den Fisch aus der Pfanne fressen ...

Als Beilage dazu, mag sie noch Getreide bereiten - etwa Amaranth, Weizen- oder Dinkelkörner. Wir ihr die letzteren bereiten könnt, haben wir euch hier bereits erläutert. Aber auch ein kräftig Stück Schwarzbrot oder - wenn denn feine Gäste eure Hallen und Tafeln bevölkern - weißes Brot und ebensolcher Wein mögen sich hierzu eignen.

Richtet alles fein auf dem Brette an - Fisch, Mangold, Getreide oder Brot. Ein Scheibchen der gelben Südfrucht noch - nicht zu dick, außer es ist der Kaiser selbst zu Gast, denn Limonen sind in unseren Breiten teuer! - zum Garnieren auf den Fisch, vielleicht auch noch Grünzeug aus dem Garten - Schnittlauch, Petersilie, Mangoldblättchen. Aber beim Mangold hütet euch, ihn roh zu verzehren, hat er doch starke Säfte in sich, die erst durchs Kochen auf ein erträglich Maß sich substrahieren ....

Und nun schlemmt, was die Pfannen euch zu geben vermögen - und vergesst nicht, das Mägdelein zu loben, auf dass sie euch gewogen bleibe für künftige Aufgaben und Herausforderungen ...

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